Humanismus und christliche Barmherzigkeit. Geschichte der deutschen Missionen für die Armenier im Osmanischen Reich 1896–1919
Autor: Dr. Hayk Martirosyan (Lepsiushaus Potsdam)
Moderation: Dr. Olaf Glöckner (Moses-Mendelssohn-Zentrum Potsdam)
Das neu erschienene Buch »Humanismus und christliche Barmherzigkeit« von Hayk Martirosyan untersucht die Tätigkeit der deutschen evangelischen und katholischen Missionen unter den Armeniern im Osmanischen Reich zwischen 1896 und 1919. Erstmals wird die Geschichte aller Hauptstationen, ihrer Tätigkeitsbereiche und das Leben der Missionare als Zeugen der Massengewalt gegen die Armenier detailliert dargestellt. Rein konfessionelle Prioritäten traten zunächst in den Hintergrund, um überlebenden armenischen Waisen und Witwen zu helfen, sie zu versorgen und Zugang zu Bildung zu verschaffen. Die deutschen Missionen gründeten moderne Waisenhäuser, Schulen, Werkstätten und Krankenhäuser. Ab 1915 waren sie Augenzeugen des Völkermords an den Armeniern. Trotz der Vernichtungspolitik des Osmanischen Reiches, einem Verbündeten des Deutschen Kaiserreichs im Ersten Weltkrieg, gelang es ihnen weitgehend, ihre Missionsstationen in Inseln des Humanismus und der Rettung zu verwandeln.
Dr. Hayk Martirosyan ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lepsiushaus Potsdam. Er studierte Turkologie und Orientalistik an der Staatlichen Universität Jerewan und promovierte am Institut für Orientalistik der Akademie der Wissenschaften der Republik Armenien mit einer Arbeit über die Tätigkeit des Deutschen Hülfsbundes für Armenien im Osmanischen Reich. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Geschichte der christlichen Missionen und die Missionsgeschichte im Osmanischen Reich, die Biografien der im Osmanischen Reich tätigen Missionarinnen und Missionare, die Geschichte der Hilfswerke und ihrer Rettungsarbeit für Armenierinnen und Armenier sowie der Völkermord an den Armeniern ab 1915.
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