Krieg - Frieden - Literatur
Einführung: Dr. Tessa Hofmann
Lesung: Bea Ehlers Kerbekian
Moderation: Ulrich Rosenau
Die kritische Aufarbeitung von Konflikten und ihren Ursachen ist eine der wichtigsten Voraussetzungen zur Friedensbildung. Im (post-) sowjetischen Raum waren es nicht zufällig Autoren, die diese herausfordernde Aufgabe leisteten.
Der armenisch-aserbaidschanische Konflikt in und um Berg-Karabach war von schweren Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen begleitet, die auf beiden Seiten in der Regel nur aus der Opferperspektive wahrgenommen wurden. Die Ausblendung der Empathie, der Wahrnehmung des Leids führt jedoch zum Verlust der eigenen Menschlichkeit.
Der aserbaidschanische Schriftsteller Akram Aylisli hat sich schon 2006/07 mit seinem Roman-Requiem »Steinträume« mit dem verhängnisvollen Hass auf das jeweilige Nachbarvolk literarisch auseinandergesetzt. Der Armenier Howik Afjan stellt 2012 den Krieg selbst ins Zentrum seines Romans »Rot«.

Mit der Lesung durch Bea Ehlers Kerbekian aus Werken Aylislis und Afjans sollen die Schwierigkeiten und Möglichkeiten der literarischen Aufarbeitung von Konfliktursachen veranschaulicht und anschließend erörtert werden.

Die Literaturwissenschaftlerin und Armenologin Dr. Tessa Hof-mann führt mit einem Rückblick auf den Karabach-Konflikt in den Abend ein.