Die Armenische Kirche und ihre Theologie nach dem Völkermord von 1915

10.1.2025 19:00
Lepsiushaus Potsdam
Vortrag
Denkmal zur Erinnerung an den Genozid. Etchmiadzin, im geistlichen Zentrum der Armenischen Kirche, aufgestellt 1965.

Das Thema des Genozids im Osmanischen Reich beschäftigt und belastet die Armenier auch in ihrer vierten Generation. Es gibt kaum Armenier, die keine Verwandten verloren oder den schrecklichen Metz Yeghern (Großer Völkermord) schon vergessen hätten. Darum trauert die armenische Gemeinschaft jedes Jahr am 24. April. Die Armenisch-Apostolische Kirche hat 2015 alle Opfer durch eine kollektive Kanonisierung heiliggesprochen. Doch was wurde tatsächlich von der Armenisch-Apostolischen Kirche unternommen, um sowohl Betroffene konkret zu unterstützen als auch auf theologischer Ebene dieses Trauma mit den späteren Generationen aufzuarbeiten?

Dr. Harutyunyan wird mit seinem Beitrag die schwierigste Periode der neuzeitlichen Kirchengeschichte Armeniens thematisieren und spirituelle Aussichten für die Heilungsmöglichkeiten dieser Wunde suchen.

Dr. theol. Harutyun G. Harutyunyan ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zentrum für Interkulturelle und Religionswissenschaftliche Studien an der Staatlichen Universität von Jerewan und Lehrbeauftragter für Religionswissenschaften an der American University of Armenia.