Zerstörte Vielfalt. Genozid und Kultur in historischer Perspektive
Gegenwärtig wird der Begriff Genozid nahezu inflationär gebraucht, Staaten klagen Staaten vor dem Internationalen Gerichtshof. Damit verbunden ist eine sich verdichtende Undeutlichkeit der juristischen, historischen und kulturellen Dimensionen von Völkermord. Genozidale Gewalt wird so zu einem Kampfbegriff geopolitischer Identitätspolitiken. Das Symposium widmet sich dem Phänomen des „kulturellen Genozids“, des „Ethnozids“, der Zerstörung der kulturellen Identität einer Gruppe durch erzwungene Assimilierung und zeigt so ein globales, historisches Verständnis von Mustern und Praktiken der kulturellen Zerstörung auf.
Eine gemeinsame Veranstaltung vom Lepsiushaus Potsdam und dem Internationalen Institut für Nationalitätenrecht und Regionalismus, München.
Anmeldungen bitte an: anmeldung@lepsiushaus-potsdam.de
Freitag, 25. Oktober
18:15-18:30
Begrüßung
Meinolf Arens (München)
18:30-19:30
Einführungsvortrag
Roy Knocke (Potsdam): Zerstörte Vielfalt. Genozid und Kultur in historischer Perspektive
ab 19:30
Empfang
Samstag, 26. Oktober
10:30-12:00 Uhr
Ioannis Zelepos (Ioannina): Aneignen und Zerstören: Der Umgang der Türkei / Nordzyperns mit nicht-türkischem kulturellem Erbe auf Zypern und in Ostthrakien
12:00-13:30
Mittags- und Kaffeepause
13:30-15:00
Gunef Saline Özbek (Bremen): Verfälschung des kulturellen Erbes der alteingesessenen Völker im Nordkaukasus als Teil ihrer Verdrängung durch Russland
Franz Sz. Horvath (Rüsselsheim): Verletzte Statuen, verbannte Dichter? Rumäniens Kulturpolitik gegenüber der ungarischen Minderheit 1920-2020
15:00-15:30
Kaffeepause
15:30-17:30
Katharina Haberkorn: Kulturelles Erbe in der Ukraine als Ziel der russischen Vernichtungspolitik seit 2022
Arpine Maniero (München): Der Umgang Aserbaidschans mit dem armenischen Kulturerbe - Ursachen - Verlauf - Auswirkungen
17:30
Schlusswort